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Mission und Herz Kalkutta
Mission und Herz für Kalkutta
"Erst wenn wir alles loslassen, kann Gottes unendliche Gnade in uns wirken." Sabine Krienke
Loslassen und nach Kalkutta in die Häuser Mutter Theresas als Voluntärin zu gehen, das tat Sabine Krienke nach ihrem Abitur im Jahr 2000 und beschritt damit den Weg ihres Lebens. Nach dem ersten dreimonatigen Aufenthalt in Kalkutta war der Entschluss gefasst, einmal ganz als Ärztin den Ärmsten Kalkuttas zu dienen. Jede nur möglichen Semesterferien des Medizinstudiums brachten Sabine Krienke zurück zu ihrer Mission. Alles selbst erarbeitete und gespendete Geld setzte sie gezielt für die Gesundheit und Bildung hilfsbedürftiger, obdachloser Kinder und Erwachsener ein. Größer und größer wurden die Ströme von Hilfesuchenden. Ob zunächst mit Medikamenten und Verbänden auf den Strassen oder Slumwegen unterwegs oder später in kooperierender indischer Arztpraxis, immer hatte sie ein Ohr und Wort (mit der Zeit flüssig in Bengali und Hindi) für die Menschen und ihre Not. Ein wachsendes Team jugendlicher Strassenkinder hatte sie schließlich motivieren und befähigen können, selbst Verbände und Infusionen anzulegen und Blut abzunehmen. Mehr und mehr wuchsen die Herausforderungen: Herzoperationen, Nierentransplantation und andere intensivmedizinische Behandlungen konnte sie mithilfe von Ärzten vor Ort und natürlich durch viele treue deutsche Unterstützer durchführen lassen. Neben der medizischen Fürsorge lag Sabine Krienke ebenso die Bildung insbesondere von Straßenkindern und Kindern armer Familien am Herz. Oftmals nur randständigem oder fehlendem Schulbesuch folgten eine strukturierte Vermittlung von Englisch und Mathematik sowie der Vertiefung der Muttersprache, alles mithilfe von engagierten indischen Lehrern sowie Sabine Krienkes eigenem Einsatz. Als Sabine Krienke im Jahr 2008 schließlich als approbierte Ärztin nach Kalkutta ging, war es für Familie und Freunde ein deutlich längerer Abschied als noch zu Studienzeiten. Über die Jahre folgten ihre viele Besuche aus Deutschland nach Kalkutta. Sie bezeugten Sabine Krienkes enormen Einsatz (egal ob bei Tag oder Nacht) für arme Menschen in Not. Ihr Werk wurde schließlich im Jahr 2011 durch Bundespräsident Wulff mit den Verdienstorden der Bundesrepublik Deuschland geehrt. Sabine Krienke war gerade 30 Jahre und hatte bereits über 10 Jahre in Kalkutta gearbeitet. Es folgten weitere Jahre, in denen Sabine Krienke in vielen Teilen der Stadt teils durch Umzug, teils mittels einer mobilen Klinik, wirkte. Ihren Lebenstraum, eine eigene Klinik in Indien aufzubauen, hat sie leider nicht verwirklichen können. Sie starb eines plötzlichen natürlichen Todes am 21. Juni 2015 und wird von der deutschen wie von der indischen Seite sehr vermisst.